Bericht vom Winterstamm 2015

RGV-Stamm vom 30. Januar 2015: Schützen - Retten -Helfen
Die Wasserpolizei und ihre Aufgaben

 

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Bei den stolzen Schiffen mit dem grossen "P" auf der Bordwand und der schmuck uniformierten Besatzung handelt es sich um die Seepolizei. So dachte ich jedenfalls bis heute - wie viele andere vermutlich auch. Das war auch so, bis 1999 die beiden Seepolizei-Korps der Stadtpolizei Luzern und der Kantonspolizei Luzern fusionierten. Weil diese Polizeikorps sich nun eben nicht nur um die stehenden Gewässer auf Stadt- und Kantonsgebiet kümmern, sondern auch um die zahlreichen grösseren und kleineren Fliessgewässer, trägt die neue Formation seither den treffenderen Namen "Wasserpolizei".


Auf lebendige Art und Weise berichtet uns heute der Chef der Luzerner Wasserpolizei, Herr René Sennhauser, über die Struktur und vor allem über die vielfältigen Aufgaben der WaPo. Lediglich der Chef und sein Stv. sind vollamtlich für die WaPo tätig. Die anderen 14 Polizisten (beider Geschlechter) sind bei der Sicherheitspolizei und werden nur während der Sommersaison tageweise zur WaPo abkommandiert. Doch ist es nicht so, dass diese keine Ahnung vom Wasser hätten: zur Ausbildung gehören, nach zwei Jahren Uniform-Dienst bei der SiPo, ein Schwimmbrevet und die Motorboot-Prüfung; nach ca. 3 Jahren folgt dann noch die Segelprüfung. Oder formaler ausgedrückt, bedeutet dies die Schiffsführerprüfungen Kat. A & D. Herr Sennhauser betont, dass die Kandidaten bei der Ausbildung nicht etwa geschont werden, nur weil sie Polizisten sind - im Gegenteil. Erst nach erfolgreichem Abschluss werden sie auf die vier Einsatzboote losgelassen. Vorzugsweise hat ein WaPo-Aspirant auch privat eine Affinität zum Wasser, sei dies z.B. als Fischer oder Böötler.


Zu den offensichtlichen Aufgaben der WaPo gehört die Rettung von Menschen und Schiffen, die in Seenot geraten sind. Doch die Liste der weiteren Aufgaben ist lang: Überwachung und Kontrolle des Schiffsverkehrs - wofür  das Dienstgebäude beim Motorboothafen in Luzern ideal gelegen ist ( im Luzernen Becken wimmelt es an schönen Sommertagen von Booten jeglichen Couleurs), Überwachung nautischer Veranstaltungen (Stichwort Feuerwerk), Kontrolle der Fischerei (zusammen mit dem Fischereiaufseher), Eismessungen (die Freigabe einer Eisfläche liegt jedoch in der Verantwortung des Besitzers des Gewässers. Oftmals ist dies nicht  der Bund oder der Kanton!), Umweltschutz, Zusammenarbeit mit dem Schiffsinspektorat, Bewilligung von Wanderbooten, Sturmwarndienst, Suchaktionen nach Personen und Gegenständen (was vor allem bei Todesfällen nicht besonders angenehm ist), Bergung von Schiffen, anderen Fahrzeugen (die gar nicht in den See gehören), , Tatbestandesaufnahme bei Wasserunfällen, Unterstützung des Raumplanungsamtes, Tiereinsatz zu Land und zu Wasser und schliesslich auch Öffentlichkeitsarbeit - wie dieser Vortrag bei uns.


WasserAuf grösseres Echo stiess der Sturmwarndienst. Da können wir ja schliesslich alle mitreden. Es ist Meteoschweiz, die der Einsatzleitzentrale der Polizei und nicht etwa der WaPo! per Fax Anweisung geben, die 3 Leuchten auf dem Luzernen Teil des Vierwaldstättersees und die beiden Leuchten am Sempachersee einzuschalten. Der gleiche Ablauf gilt auch für die anderen Strumwarnleuchten auf den Vierwaldstättersee. In der Realität hat sich ein paralleler telefonischer Dienstweg etabliert, der von der Meteoschweiz per Telefon zur WaPo und von da auch per Telefon zur Einsatzleitzentrale geht. Pikant ist das Vorgehen zum Ausschalten der Sturmwarnleuchten, welches kantonal unterschiedlich gehandhabt wird. So sollen z.B. die Urner die Leuchten wieder abstellen, wenn der (Föhn-)Sturm so richtig läuft: Da sieht ja jeder, dass es stürmt auf dem See!


Nachdem wir nun wissen, was Sache ist, verwöhnt uns unser Vereinskoch Rolf Zingg mit einem asiatischen Nudelgericht.

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