Bericht vom WWM 14.-16.05.2016

Was passiert, wenn auf die Aufforderung „Freiwillige einen Schritt vor“ alle anderen einen Schritt zurück treten? Genau, der Novize schreibt den Bericht. Man möge mir daher verzeihen, dass hier nun eine Abhandlung voller ungenauer Begriffe und Unwissenheit präsentiert wird... Spass gemacht hat’s trotzdem.

 

Angefangen hat das Pfingst-Wochenende mit einem Blick auf die MeteoApp, und der verhiess nichts Gutes. Das Wochenende drohte im Regen zu versinken, und das Ölzeug schien zur Pflichtuniform zu verkommen. Während die ersten Teilnehmer bereits am Samstag im Dauerregen antuckerten, beliess ich es dabei, am Sonntag mit den jüngsten Teilnehmern nachzureisen: den kleinen Piraten Leon und Viktoria der Familien Hofer und Zglinski, die auf dem Piratenschiff „Häxli“ die Jagd eröffnen sollten. Dem Wetter fiel wohl die Teilnahme zahlreicher Boote zum Opfer. Schade, denn es erwartete uns ein wundervoller Nordwind auf dem Urnersee, der ab und zu das Gefühl aufkommen liess, man sei auf dem Meer unterwegs. Und von Regen war keine Spur.

 

WWM-BallonstechenLetztenendes traten vier Boote gegeneinander an: die Bavaria 31 mit Sandro und Walter, die J70 mit Alfred und Sigi, das H-Boot „Häxli“ mit Christoph und mir, sowie „Lucy“, die etwas gemütlichere Haber 660 mit Stefan und Guido. Nach dem Briefing wurden die Ballone und die Lanzen ausgehändigt, die Mannschaften verteilten sich auf die Boote, und dann hiess es, auf den rauen Urnersee hinauszufahren, Segel zu setzen und das Revier zwischen Mündungsbagger, Bolzbach und Isleten zu beziehen. Zur Erinnerung: das WWM wird nicht als klassische Regata gesegelt, sondern jedes Boot schleppt an einer Schnur einen aufgeblasenen Ballon hinter sich her. Ein Teilnehmer fängt als Pirat an und versucht, einem anderen Teilnehmer den Ballon abzustechen, wodurch dieser ebenfalls zum Piraten mutiert. So geht die Jagd immer weiter, als Gewinner gilt das Boot, welches seinen Ballon am längsten zu halten vermag.

 

Pünktlich um 12:00 eröffnete der jüngste Pirat Leon mit einem kräftigen Stoss ins Signalhorn das Rennen und die Jagd auf die hinterhergezogenen Ballone ging los. Und die erwies sich als ein ziemlich wilder Ritt. Bei starkem Wind und Wellengang versuchte das „Häxli“, die Bavaria 31 von Sandro und Walter zu ereilen, die sich aber stets mit wendigen Manövern aus der Bredouille befreite. Die Boote waren schnell, die Richtungsänderungen abrupt, dazwischen kreischende Kinder mit Lanzen und ein heiserer Christoph, dessen Kommandos dadurch wie verzweifelte Hilfeschreie tönten... als Vorschoter kam ich ganz schön ins Schwitzen!

 

Es brauchte einige Anläufe, bis der erste Ballon platzte. Nun zu zweit wurde bald auch die J70 von Alfred und Sigi gestellt. Anschliessend hielten wir alle Ausschau nach Stefans und Guidos „Lucy“, die sich clevererweise etwas abseits vom Getümmel gehalten hatte. Wohlwissend, dass sie nicht die schnellsten sind, überliessen sie das Kampfgetümmel den anderen. Und dadurch kam es zu der kleinen Sensation, dass die Haber 660 mit Skipper Stefan die diesjährige Ausgabe des Walter Wenger Memorials für sich entscheiden konnte.

 

WWM-Preisverleihung IMG 4371a

Nach getaner Wettkampfspflicht wechselten alle Boote den Kurs Richtung Norden, um noch individuell einige Sektoren zu segeln. Dabei kam zugute, dass der Wind bis Brunnen blies, wenn auch mit abklingender Stärke. Es erforderte schon etwas Geduld, um endlich hinter dem Schillerstein wenden und so den Sektor zwischen Sisikon und Brunnen als gültig schreiben zu können. Nach der Siegerehrung mit Apéro, bei welcher Stefan der Wanderpreis in Form eines vollkardanisch aufgehängten Chronometers überreicht wurde, entschieden wir uns angesichts der Temperaturen, den Tag anstelle des üblichen Grillierens im Reussdelta im Restaurant Anker bei Pasta, Pizza und Wein ausklingen zu lassen. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Teilnehmern und insbesondere den Organisatoren Alice und Raffael, und nochmals herzliche Gratulationen an Stefan und Guido!

 

Witold Zglinski

 

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